Zum Autor:

Prof. Dr. Andreas
Roloff

Studium der Forst-
wissenschaften an der Universität Göttingen, wiss. Mitarbeiter, Promotion: "Morphologie der Kronenentwicklung von Fagus sylvatica L.", Habilitation: "Kronenentwicklung und Vitalitäts-
beurteilung"
Professur an der Universität Göttingen.
Direktor vom Institut für Forstbotanik an der TU Dresden in Tharandt.

 

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Die Walnuss ist Baum des Jahres 2008

Juglans regia - den Menschen ein guter, alter Freund

Warum nun ist jemand stolz und glücklich, wenn auf seinem Grundstück
ein Walnussbaum steht?

Denn einen weniger attraktiven Baum kann man sich zunächst kaum vorstellen (könnte man meinen): er ist einer der Letzten, der im Frühjahr austreibt, noch dazu ohne auffällige Blüten oder sonst etwas Bewegendes. Und er ist der erste kahle Baum im Herbst, wiederum ohne auffällige Herbstfärbung der Blätter und ohne farbige Früchte. Seine Kätzchen sind unauffällig (man muss schon genau hinsehen, um sie überhaupt wahrzunehmen), und seine Früchte sind am Baum auch keine Zierde. Überdies hat er einen untersetzten plumpen Habitus. Sagen manche.
Aber das kann man ja auch alles genau anders sehen! Denn er hat mindestens zwei Dinge von allerhöchster Qualität zu bieten: das edelste Holz und die besten aller Nüsse. Außerdem bekommt der Baum durch seine silbrige Rinde und seine knorrigen Äste Charakter. Und dass er die Blätter nur so kurz trägt, ist gerade sein Vorteil als Hausbaum. Denn er wirft im Frühjahr erst Schatten, wenn man sich welchen wünscht, und im Herbst lässt er die Sonne genau dann schon wieder durch seine Krone, wenn sie schwächer und angenehm wird. Die Walnuss ist daher der ideale und unübertroffene Hausbaum! Er kommt im Einzelstand am besten zur Geltung.

www.baum-des-jahres.de