Energieholz

Schnell wachsende Baumarten

Schnellwachsende Baumarten zeichnen sich dadurch aus, dass sie rasch viel Biomasse aufbauen. Dazu gehören z.B. Balsampappel Populus maximowiczii L., P. trichocarpa L. und Weide Salix viminalis L., S. x smithiana, S. x dasyclados, die ein weiches Holz liefern.

Kulturgeschichtlicher Hintergrund

Bereits im Mittelalter versorgten sich die Menschen über die Niederwaldwirtschaft mit Brennholz. Die Stämme von Erle, Eiche, Linde oder Hainbuche wurden alle 10 bis 30 Jahre zur Holzgewinnung abgeschlagen, um anschließend wieder nachzuwachsen. Seit 1976 greift man in Deutschland diesen Ansatz wieder auf. Mit Pappeln und Weiden haben sich nicht nur die Baumarten geändert, auch die Ernteabstände sind kürzer geworden. Beim sogenannten Kurzumtrieb wird alle vier bis sechs Jahre geerntet. Zu Beginn der Anbauversuche standen die Regenerationsfähigkeit der Bäume und die Entwicklung geeigneter Erntetechniken im Vordergrund.

Anbau

Die schnellwachsenden Bäume bevorzugen nährstoffreiche frische Standorte und brauchen viel Licht. Zur Anlage von Kurzumtriebsplantagen werden im Frühjahr Stecklinge mit speziellen Pflanzmaschinen gesetzt. Die Ernte erfolgt alle vier bis sechs Jahre im Winter. Das Holz wird mit neuentwickelten Vollerntern, die z.T. als Prototypen zur Verfügung stehen, geerntet und direkt zu Hackschnitzeln verarbeitet, wobei die Erträge für Weiden bei 5-10 t/ha und für Pappeln bei 10-15 t/ha liegen. Über 20 Jahre können diese Baumarten bei drei bis vier Ernten genutzt werden. Für eine optimale Verbrennung ist eine gleichbleibende Qualität der Hackschnitzel erforderlich. Da Hackschnitzel aus Kurzumtriebsplantagen bei der Ernte einen Feuchtegehalt von 50 % aufweisen, müssen sie vor der energetischen Nutzung getrocknet werden.